Ein tragischer Vorfall am U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz erschütterte Berlin am Samstagnachmittag. Ein 43-jähriger Syrer erstach einen Mann in der U-Bahn. Die Polizei stoppte ihn mit Schüssen. Zwei Tote, mehrere Augenzeugen und ein Großeinsatz waren die Folge.
Inhaltsverzeichnis:
- Streit eskaliert zwischen Kaiserdamm und Sophie-Charlotte-Platz
- Flucht und Schüsse in der Schloßstraße
- Betreuung von Augenzeugen durch Feuerwehr und Polizei
- U-Bahnverkehr unterbrochen und Untersuchung eingeleitet
Streit eskaliert zwischen Kaiserdamm und Sophie-Charlotte-Platz
Der Angriff begann gegen 16.15 Uhr in der U-Bahnlinie 12, zwischen den Stationen Kaiserdamm und Sophie-Charlotte-Platz. Beide Männer, der 43-jährige Täter syrischer Herkunft und sein 29-jähriges Opfer deutscher Nationalität, stiegen unabhängig voneinander am Bahnhof Kaiserdamm ein. Innerhalb kurzer Zeit kam es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung.
Der Syrer zog ein Küchenmesser aus dem Hosenbund und stach mehrfach auf den Deutschen ein. Die Tat setzte sich vom Zug auf den Bahnsteig fort. Dort erlitt das Opfer tödliche Verletzungen. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Laut Polizei war Sophie-Charlotte-Platz keine Zone mit Messerverbot.
Flucht und Schüsse in der Schloßstraße
Nach der Tat floh der Angreifer in Richtung Schloßstraße. Mit gezogenem Messer bedrohte er mehrere Polizeibeamte, die ihn verfolgten. Ein Beamter feuerte daraufhin mehrere Schüsse ab. Der Täter wurde schwer am Oberkörper getroffen.
Die Polizei leistete sofort Erste Hilfe. Der Mann wurde reanimiert und in eine Klinik gebracht. Dort verstarb er am Sonntagmorgen um 6.30 Uhr. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der Berliner Zeitung. Hinweise auf ein terroristisches Motiv lagen zu diesem Zeitpunkt nicht vor. Vieles deutet auf eine spontane Eskalation eines Streits hin. Die Männer kannten sich offenbar nicht.
Betreuung von Augenzeugen durch Feuerwehr und Polizei
Am Tatort wurden zahlreiche Passanten und Ersthelfer psychologisch betreut. Die Feuerwehr richtete am Kaiserdamm eine Anlaufstelle ein. Dort kümmerten sich Helfer um traumatisierte Zeugen, reichten Getränke und führten Gespräche. Eine Frau wurde zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Auch mehrere Einsatzkräfte benötigten Betreuung.
Ein Rettungswagen blieb vor Ort. Die psychosoziale Notfallversorgung wurde angeboten, aber nur teilweise in Anspruch genommen. Die Polizei sperrte den Tatort großräumig ab. Der Tote lag bis zum späten Abend auf dem Bahnsteig, bevor die Gerichtsmedizin die Leiche abtransportierte.
U-Bahnverkehr unterbrochen und Untersuchung eingeleitet
Der Bahnverkehr wurde für mehrere Stunden in beide Richtungen unterbrochen. Die Berliner Verkehrsbetriebe setzten Ersatzbusse ein. Die Polizei ermittelte unter Hochdruck. Die Spurensicherung war bis in den Abend hinein am U-Bahnhof im Einsatz.
Stephen Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, äußerte sich zum Einsatz. Er betonte die professionelle Reaktion der Einsatzkräfte sowie die notwendige Aufarbeitung des Schusswaffengebrauchs. Der Vorfall sei tragisch, aber das Vorgehen der Polizei sei strukturiert und notwendig gewesen.
Zwei Menschen verloren ihr Leben. Die Ermittlungen laufen weiter. Ein rechtsstaatliches Verfahren zur Klärung der genauen Abläufe und Hintergründe ist eingeleitet.
Quelle: Berliner Zeitung