Tausende Menschen erlebten am Sonntag den farbenfrohen Höhepunkt des viertägigen Karnevals der Kulturen in Berlin. Der traditionelle Straßenumzug zog erstmals nicht durch Kreuzberg und Neukölln, sondern durch Friedrichshain. 68 Gruppen mit rund 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestalteten den Tag mit Musik, Tanz und aufwendigen Kostümen. Die Polizei und Veranstalter berichteten von ausgelassener, friedlicher Stimmung. Bereits am Freitag hatte das Straßenfest begonnen, das noch bis Pfingstmontag rund um den Blücherplatz andauert.
Inhaltsverzeichnis:
- Umzug durch Friedrichshain mit 68 Gruppen
- Großes Polizeiaufgebot und Sicherheitsmaßnahmen
- Umweltbewusstsein und Aufruf zum Mitmachen
- Straßenfest rund um den Blücherplatz
Umzug durch Friedrichshain mit 68 Gruppen
Startpunkt des Umzugs war gegen 13:30 Uhr die Kreuzung Frankfurter Allee / Proskauer Straße. Von dort aus bewegten sich die Gruppen über die Karl-Marx-Allee bis zur Berolina Straße. Die letzte Gruppe sollte sich gegen 19 Uhr in Bewegung setzen. Der Standortwechsel wurde notwendig, da auf der ursprünglichen Strecke in der Gneisenaustraße eine Großbaustelle eingerichtet wurde.
Die Veranstalter konnten trotz Ortswechsels auf eine hohe Beteiligung zählen:
- 68 Gruppen nahmen teil,
- rund 4.000 Aktive waren dabei,
- 13 Gruppen feierten ihr Debüt,
- 22 Formationen kamen ausschließlich aus Berlin,
- andere Gruppen erhielten Verstärkung aus weiteren Bundesländern.
Anna-Maria Seifert, Co-Leiterin des Karnevals, bestätigte, dass einige Gruppen bereits seit über 20 Jahren teilnehmen.
Großes Polizeiaufgebot und Sicherheitsmaßnahmen
Die Berliner Polizei sicherte den Umzug mit rund 1.500 Einsatzkräften ab. Unterstützung kam aus Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Zufahrtsstraßen wurden mit Sperrelementen gesichert, um die Besucher vor möglichen Gefahren wie Amokfahrten zu schützen. Der Sanitätsdienst der Johanniter begleitete die Veranstaltung ebenfalls entlang der Strecke.
Im Vorfeld hatte die Polizei rund 125 falsch geparkte Fahrzeuge abgeschleppt. Seit dem frühen Morgen wurden Straßen kontrolliert. Betroffene Fahrzeughalter müssen mit Bußgeldern und Abschleppkosten rechnen.
Umweltbewusstsein und Aufruf zum Mitmachen
Veranstalter riefen dazu auf, Müll zu vermeiden und umweltfreundlich zu feiern. Getränke wurden in Mehrwegbechern ausgeschenkt, Speisen auf Blatttellern serviert. Auf Glasflaschen wurde verzichtet, und Zigarettenkippen sollten nicht auf dem Boden landen. Am Pfingstmontag ist ein gemeinsames „Clean-up“ der Umzugsstrecke durch Besucher und Teilnehmer geplant.
Besonders wurde darauf hingewiesen, den Mittelstreifen der Karl-Marx-Allee nicht zu betreten, da dieser Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Insektenarten bietet.
Straßenfest rund um den Blücherplatz
Parallel zum Umzug in Friedrichshain fand das traditionelle Straßenfest am Kreuzberger Blücherplatz statt. Bereits am Freitag war das viertägige Kulturprogramm mit rund 700 Künstlerinnen und Künstlern gestartet. Am Samstag zog ein Kinderumzug vom Mariannenplatz zum Görlitzer Park.
Das Fest gilt als Symbol gegen Rassismus und entstand 1996 als Reaktion auf fremdenfeindliche Übergriffe. Ziel war es, kulturelle Vielfalt sichtbar zu machen und das friedliche Miteinander zu stärken. Auch 2025 bleibt der Karneval der Kulturen fester Bestandteil des Berliner Veranstaltungskalenders.
Quelle: RBB24