Einbürgerung in Berlin
Einbürgerung in Berlin, Foto: pixabay

Über 25.000 neue deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger haben 2024 in Berlin und Brandenburg einen deutschen Pass erhalten. Das liegt vor allem an der Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes, die seit Juni 2024 in Kraft ist. Hinzu kamen organisatorische Verbesserungen, die den Prozess beschleunigten. Insbesondere Berliner Behörden registrierten einen historischen Anstieg.

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Syrer dominieren bei Einbürgerungen in Berlin

In Berlin wurden im Jahr 2024 insgesamt 21.811 Personen eingebürgert – ein Zuwachs von 141 Prozent im Vergleich zu 2023. Die meisten von ihnen waren syrische Staatsangehörige. Danach folgten Menschen aus der Türkei, Russland und der Ukraine. Die deutliche Steigerung hängt mit den geänderten gesetzlichen Vorgaben zusammen. So müssen Antragstellende nun nur noch fünf statt bisher acht Jahre in Deutschland leben. Bei besonderen Leistungen – etwa in Schule oder Beruf – ist eine Einbürgerung sogar schon nach drei Jahren möglich.

Auch die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen und eine erhöhte Personalausstattung in den Berliner Behörden führten zu einem schnelleren Ablauf. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bis zur Einbürgerung lag bei 10,5 Jahren. Das Durchschnittsalter der Eingebürgerten in Berlin betrug 31,3 Jahre.

Brandenburg mit deutlichem Plus

Auch Brandenburg verzeichnete einen starken Zuwachs. 3.768 Personen erhielten dort im Jahr 2024 die deutsche Staatsangehörigkeit – ein Anstieg um 51 Prozent. Wie in Berlin machten Syrerinnen und Syrer den größten Anteil aus. Es folgten Personen mit russischer, polnischer und ukrainischer Staatsbürgerschaft. Auch hier lag das Durchschnittsalter bei knapp über 30 Jahren.

Die brandenburgischen Behörden profitierten ebenfalls von der bundesweiten Gesetzesänderung. Die verbesserte Abwicklung im Einbürgerungsverfahren erleichterte zudem die Bearbeitung der gestiegenen Antragszahlen.

Neuer Rekordwert bundesweit

Deutschlandweit stieg die Zahl der Einbürgerungen 2024 auf einen historischen Höchststand. Die Gesetzesreform war ein zentraler Faktor. Besonders das Festhalten an der bisherigen Staatsangehörigkeit motivierte viele zur Antragstellung. Der Verzicht auf den Verlust der Herkunftsnationalität senkte die Hürden erheblich.

Das Land Berlin hat sich für 2025 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Laut Wiebke Gramm, der Leiterin der Einbürgerungsabteilung, sollen bis Ende 2025 rund 40.000 Menschen eingebürgert werden. Damit könnte Berlin bundesweit die Spitzenposition übernehmen.

Die Zahlen verdeutlichen eine klare Tendenz: Rechtsvereinfachung, Digitalisierung und verbesserte Verwaltungsstrukturen führen zu mehr Teilhabe und Integration.

Quelle: RBB24