Mehr als 2000 Polizisten, gesperrte Straßen und ein straffes Programm: Der Besuch von Jitzchak Herzog bringt umfangreiche Maßnahmen in Berlin mit sich. Die deutsche Hauptstadt bereitet sich auf den Aufenthalt des israelischen Präsidenten vor. Für die Bevölkerung gelten Einschränkungen im Straßenverkehr und bei der Nutzung öffentlicher Flächen.
Inhaltsverzeichnis:
- Sicherheitsmaßnahmen rund um das Hotel Waldorf Astoria
- Programm mit Steinmeier, Merz und Besuch am Mahnmal „Gleis 17“
- Belastung für Polizei führt zu Forderungen der Gewerkschaft
- Weitere Ereignisse folgen auf den Besuch
Sicherheitsmaßnahmen rund um das Hotel Waldorf Astoria
Die Ankunft von Jitzchak Herzog wird am Sonntagabend kurz vor Mitternacht auf dem Flughafen BER erwartet. Anschließend wird er zum Hotel Waldorf Astoria in Berlin-Charlottenburg gebracht. Die Polizei begleitet diesen Transport mit mehreren Einsatzhundertschaften. Die Zone zwischen Hardenbergstraße, Budapester Straße, Kantstraße und Joachimsthaler Straße ist vom 11. Mai, 20 Uhr, bis 13. Mai, 9 Uhr, gesperrt. Im Einsatz sind über 2000 Polizisten, darunter:
- 11 Einsatzhundertschaften,
- 5 Alarmhundertschaften der Berliner Direktionen,
- 4 Unterstützungseinheiten aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Niedersachsen und Thüringen.
Die Berliner Polizei hat eine Allgemeinverfügung erlassen, die weitreichende Sicherheitsvorkehrungen in Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf regelt. Anwohner werden gebeten, gültige Ausweise oder Dienstnachweise mitzuführen.
Programm mit Steinmeier, Merz und Besuch am Mahnmal „Gleis 17“
Am Montag wird Herzog mit militärischen Ehren von Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue empfangen. Danach stehen Gespräche mit Bundeskanzler Friedrich Merz sowie ein Besuch des Mahnmals „Gleis 17“ am Bahnhof Grunewald auf dem Programm. Dort wurden während der NS-Zeit tausende Berliner Juden deportiert. Der Bereich um das Mahnmal ist am 12. Mai von 12 bis 17 Uhr gesperrt. Weitere betroffene Orte und Zeiträume sind:
- Regierungsviertel: 12. Mai, 12–18 Uhr
- Schloss Bellevue: 12. Mai, 7–24 Uhr
- Bundesministerium für Familie: 12. Mai, 11–16 Uhr
- Spree-Bereich bei Kanzleramt und Schloss Bellevue: Navigation gesperrt
Die Nutzung öffentlicher Flächen für Versammlungen und das Abstellen von Fahrzeugen aller Art ist in diesen Bereichen untersagt.
Belastung für Polizei führt zu Forderungen der Gewerkschaft
Die Berliner Polizei steht unter Dauerbelastung. Nach dem Einsatz zum 80. Jahrestag des Kriegsendes folgt nun der nächste Großeinsatz. Stephan Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, dankt den Unterstützungseinheiten aus Bund und Ländern. Er kritisiert die Arbeitsbedingungen:
- Polizisten wechseln von einem Großereignis zum nächsten
- Keine Erholungspausen
- Schichtdienst belastet die Gesundheit
Die Gewerkschaft fordert daher einen zusätzlichen Urlaubstag pro Quartal und die Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden.
Weitere Ereignisse folgen auf den Besuch
Bereits wenige Tage nach dem Besuch von Herzog stehen weitere Großveranstaltungen an. Dazu gehören das Laufevent S25, ein Treffen der NATO-Staaten und Gedenkveranstaltungen zur Nakba. Die Sicherheitskräfte in Berlin bleiben damit im Dauereinsatz.
Die Polizei bittet um Verständnis für die Maßnahmen und appelliert an die Bevölkerung, die Regeln einzuhalten. Die Stadt stellt sich auf weitere Tage im Ausnahmezustand ein.
Quelle: Berliner Morgenpost