Staatsschutz
Staatsschutz, pixabay/Foto illustrativ

Ein Plakat mit Aufruf zur Gewalt gegen Juden ist am Freitag in Berlin entdeckt und von der Polizei entfernt worden. Es befand sich unweit der Humboldt-Universität. Die Ermittlungen wurden eingeleitet.

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Yaron Lischinsky auf Plakat mit Terrorzeichen dargestellt

Das sichergestellte Plakat zeigte ein Bild von Yaron Lischinsky, einem Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington. Er wurde am Mittwochabend zusammen mit seiner Partnerin Sarah Milgrim bei einem mutmaßlichen Terroranschlag erschossen. Über seinem Kopf war ein rotes, nach unten gerichtetes Dreieck zu sehen – ein Symbol, das in der Vergangenheit mehrfach von der Terrororganisation Hamas verwendet wurde. Darüber stand der Aufruf "Macht Zionisten Angst" in Großbuchstaben.

Die Plakate wurden in unmittelbarer Nähe zur Humboldt-Universität angebracht, unter anderem in der Geschwister-Scholl-Straße und Planckstraße. Beide Straßen liegen nahe dem Grimm-Zentrum, der Universitätsbibliothek. Dort wurden sie von Passanten entdeckt und anschließend in sozialen Netzwerken veröffentlicht.

Zivilisten alarmierten die Berliner Polizei

Zwei Bürger meldeten sich bei der Polizei, nachdem sie die Bilder der Plakate online gesehen hatten. Die Einsatzkräfte überprüften den genannten Ort, fanden jedoch zunächst keine Hinweise. Kurze Zeit später wurde ein Plakat in der Planckstraße entdeckt und sichergestellt. Es war das Einzige, das zum Zeitpunkt des Einsatzes noch vorhanden war.

Die Ermittlungen wurden umgehend aufgenommen. Die Behörden prüfen, ob weitere Plakate mit ähnlichem Inhalt verbreitet wurden. Eine umfangreiche Spurensicherung wurde durchgeführt.

Ermittlungen durch Staatsschutz eingeleitet

Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Vorwürfe lauten auf Billigung von Straftaten sowie das Verwenden von Symbolen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. Die genaue Herkunft des Plakats ist noch unklar. Hinweise auf die Verantwortlichen gibt es bislang nicht.

Die Berliner Polizei betonte, dass Inhalte dieser Art strafrechtlich verfolgt werden. Besonders im Kontext der aktuellen Lage im Nahen Osten wird die öffentliche Verbreitung extremistischer Botschaften scharf beobachtet.

Nähe zur Humboldt-Universität sorgt für zusätzliche Brisanz

Der Fundort unweit einer renommierten Bildungseinrichtung wie der Humboldt-Universität hat zusätzliche Aufmerksamkeit erregt. In studentischen Kreisen und auf sozialen Plattformen wurde über die möglichen Absichten hinter der Wahl des Standorts diskutiert. Das Grimm-Zentrum zählt zu den meistbesuchten Bibliotheken Berlins. Die Sicherheit im Umfeld wurde laut Polizei verstärkt.

Der Fall wird weiterhin untersucht. Die Behörden bitten die Bevölkerung um Hinweise und rufen zur Wachsamkeit auf.

 Quelle: RBB24