Ein junger Mann aus einer bekannten Großfamilie wurde nach einem brutalen Angriff in Berlin zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Urteil betrifft einen Vorfall aus der Silvesternacht, der bundesweit für Aufsehen sorgte. Die Strafe umfasst auch ein Kompetenztraining, 100 Stunden gemeinnützige Arbeit und 4.000 Euro Schmerzensgeld.
Inhaltsverzeichnis:
- Angriff auf Judith Anders’ Kollegin in Berlin-Buckow
- Unfall in Nähe der geräumten Villa der Familie
- Psychische Folgen für die verletzte Beamtin
- Weitere Auflagen für den Verurteilten
Angriff auf Judith Anders’ Kollegin in Berlin-Buckow
Der 21-Jährige wurde vom Amtsgericht Tiergarten wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt schuldig gesprochen. Der Vorfall ereignete sich am 31. Dezember 2023 in Berlin-Buckow. Nach einem Unfall, bei dem seine 15-jährige Schwester verletzt wurde, riss er die Tür eines Polizeiwagens auf und schlug der 24-jährigen Beamtin mehrfach ins Gesicht und gegen den Kopf.
Die Polizistin wurde für zwei Monate dienstunfähig geschrieben. Der Angeklagte reagierte laut Richterin Judith Anders „völlig falsch“, da er nicht seiner Schwester half, sondern die Fahrerin des Polizeiautos angriff. Die Verletzte wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Auch der Täter flüchtete zunächst vom Tatort, konnte aber später durch DNA-Spuren an der Schutzweste und durch Polizeiermittlungen identifiziert werden.
Unfall in Nähe der geräumten Villa der Familie
Der Vorfall spielte sich unweit der früheren Familienvilla ab, die nach jahrelangem Rechtsstreit geräumt wurde. Die 15-jährige Schwester des Angeklagten hatte laut Polizei „plötzlich die Straße betreten“. Zu diesem Zeitpunkt war das Polizeiauto mit Blaulicht und Sirene unterwegs. Das Mädchen wurde von dem Wagen erfasst und durch die Luft geschleudert.
Die Verletzungen führten zu einem Klinikaufenthalt, jedoch geht es der Jugendlichen mittlerweile wieder gut. Der Täter, bislang nicht vorbestraft, wurde nun zum ersten Mal zu einer Jugendstrafe verurteilt. Über seinen Verteidiger ließ er erklären, dass er im Moment des Unfalls die Kontrolle verlor. „Ich war wie in einem Tunnel“, sagte er. Er bat um Entschuldigung für sein Verhalten und erkannte seine Schuld an.
Psychische Folgen für die verletzte Beamtin
Die betroffene Polizistin erlitt neben Prellungen und Hämatomen auch psychische Beeinträchtigungen. Bis heute leide sie unter Schlafstörungen, erklärte sie vor Gericht. Trotz des Angriffs will sie weiterhin ihren Beruf ausüben.
Laut Staatsanwaltschaft musste der 21-Jährige durch mehrere Beamte überwältigt werden. Auch seine Flucht vom Tatort wurde im Verfahren berücksichtigt. Die Beweise gegen ihn gelten als eindeutig. Neben den physischen Spuren stützen Zeugenaussagen das Urteil.
Weitere Auflagen für den Verurteilten
Die Strafe beinhaltet mehrere zusätzliche Maßnahmen:
- Teilnahme an einem Kompetenztraining
- Ableisten von 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit
- Zahlung von 4.000 Euro Schmerzensgeld an die Polizistin
Die Justiz will damit ein deutliches Signal gegen Gewalt gegenüber Einsatzkräften setzen. Das Urteil ist rechtskräftig.
Quelle: RBB24